In der Blickpunkt Auge Beratungsstelle in Göttingen erhalten von Seheinschränkung Betroffene ein umfassendes Beratungs- und Serviceangebot zu allen Themen und Fragen, die sich aus einer Sehbehinderung oder Erblindung ergeben.
Blickpunkt Auge – Rat und Hilfe bei Sehverlust – ist ein qualitätsgesichertes Beratungsangebot des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen e.V. für Menschen mit Augenerkrankungen, für Betroffene, deren Erkrankung zu Sehverlust führen kann und für deren Angehörige. Blickpunkt Auge will zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beitragen, Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe fördern. Betroffene erhalten Informationen unabhängig und kostenfrei zu
- ihrer jeweiligen Seheinschränkung
- Sehhilfen und anderen Hilfsmitteln
- rechtlichen und finanziellen Ansprüchen
- Rehabilitationsangeboten (Schulungen in Orientierung und Mobilität sowie in Lebenspraktischen Fähigkeiten)
- Bildung und beruflicher Teilhabe
- Kultur und Freizeit
- weiteren Selbsthilfeangeboten
Sprechzeit
Jeden letzten Donnerstag im Monat von 10 bis 14 Uhr
Ort
Neustadt 18
37073 Göttingen
Ansprechpartner
Jochen Bartling
Vorherige Anmeldung unter
Telefon: 0177 4213085 oder
E-Mail:
Im Fokus der Box stehen zwei Dinge: Bewegung & glücklich sein! | |
Beides lässt sich miteinander vereinen und soll mittels der Box, welche Bewegungsimpulse enthält, mehr Bewegung in den Schulalltag bringen. |
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Weitere Information zu LuckyMotion gibt es unter: www.lucky-motion.de Die Bewegungsbox kann bei der Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen per Kontaktformular bestellt werden. Das Projekt ist gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Gesundheit, Soziales und Gleichstellung. |
Osterode hat „gemappt“ – Projekt Inklusion bewegen zieht Bilanz
Inklusion bewegen, eine Kooperation zwischen Stadt und Landkreis Göttingen und den Harz-Weser-Werken gGmbH, hatte am Dienstag den 21. Juni 2022 zu einem offenen „Mapping Event“ eingeladen.
Karte zur Barrierefreiheit
Ziel dieser Aktion, eine hatte bereits im Mai in Göttingen stattgefunden und weitere folgen im Herbst in Duderstadt und Hann. Münden, ist es die sogenannte „Wheelmap“ auf www.wheelmap.org mit rollstuhlgerechten Orten zu befüllen um mobilitätseingeschränkten Menschen eine Übersicht zu ermöglichen. Die Wheelmap wurde von den Sozialhelden in Berlin entwickelt und stellt das größte Verzeichnis dieser Art weltweit dar.
„Barrierefreiheit ist nicht nur ein Thema für Menschen mit Beeinträchtigungen“, so Henning Strieben für die Geschäftsstelle Inklusion bewegen im Landkreis Göttingen. Viele Menschen sind auf Hilfsmittel angewiesen, Rollstühle oder Rollatoren. Aber auch Kinderwagen – speziell Zwillingskinderwagen bleiben in zu schmalen Kassen stecken oder scheitern schon am Eingang durch Treppen oder schmale Türen.
Osterodes Bürgermeister Jens Augat begrüßt die Initiative von Inklusion bewegen, mit deren Vertreter*innen er bereits zum Jahreswechsel eine Begehung einiger Behindertenparkplätze in Osterode unternommen und die dort erhaltenen Erkenntnisse schnell und zielführend umgesetzt hatte.
„Mapping-Event“ in Osterode am Harz
Im Vorfeld des „Mapping-Events“ in Osterode am Harz, hatte Inklusion bewegen zusammen mit dem Göttinger Verein SC Hainberg (Rollitraining) bereits eine Online-Schulung durchgeführt, in der sich Bürger*innen, Betroffene und Unternehmensvertreter*innen über die Wheelmap und das Mapping-Event erkundigt hatten. Die Vertreter*innen des Projektes Henning Strieben (Leiter der Geschäftsstelle Inklusion bewegen in Osterode) und Jenny Erbach (Inklusionskoordinatorin der Stadt Göttingen) waren am Dienstag mit einem kleinen Stand auf dem Osteroder Wochenmarkt vertreten, um den Dialog mit den Bürger*innen zu führen und über die Wheelmap aufzuklären.
„Und das ist viel leichter als gedacht, in der Karte werden die meisten Einrichtungen angezeigt. Erscheinen diese grau, so besteht noch Handlungsbedarf – ein Foto mit der Handykamera und die Beurteilung, ob der Ort barrierefrei ist oder nicht, können mit wenigen geführten Fingerklicks eingetragen werden. Dies geht auch bei WCs für Menschen mit Beeinträchtigungen,“ berichtet Strieben.
Die Osteroder Marktbesucher zeigten sich interessiert. Deshalb „mappte“ er an diesem Tag auch selbst: „Ich habe die Mehrheit der am Kornmarkt gelegenen Geschäfte besucht, die Gewerbetreibenden über die Wheelmap informiert und ihnen angeboten, einen Eintrag für sie vorzunehmen. Dieses Angebot wurde überwiegend angenommen und die Aktion als positiv bewertet. Ich konnte allerdings auch Erkenntnisse mitnehmen. So etwa, dass auch mobile Rampen durchaus kritisch vom Denkmalschutz beurteilt werden oder bei bestimmten Voraussetzungen nicht normgerecht umgesetzt werden können, obwohl die Ladenbesitzer es gerne möchten. Und, dass „Mappen“ echt Spaß macht.“
Auch Bürgermeister Augat bestätigte, dass nicht nur die Häuser sondern auch der Kornmarkt selbst unter Denkmalschutz stehen. Er führte weiter aus, dass auch die für nächstes Jahr geplante Sanierung des Kornmarktes nicht alle Barrieren beseitigen könne, vor allem da zwischen Marientorstraße und Martin Luther Platz ein erheblicher Höhenunterschied bestehe.
„Harzer Pragmatismus“
Strieben fügte noch hinzu, dass die Gewerbetreibenden aber auch einen gewissen „Harzer Pragmatismus“ gezeigt haben. Wie selbstverständlich erklärten alle Geschäfte, die eine oder mehrere Stufen am Eingang haben, dass man den Menschen behilflich sein werde. So solle man vorab entweder anrufen oder einfach vor dem Geschäft laut rufen. Man könne aber auch die Ware vor dem Geschäft zeigen – ähnlich wie im Lockdown. Oft gibt es auch versteckte Wege, durch Garagen zu Aufzügen oder zu Nebeneingängen.
Eva-Maria Martin, Inklusionskoordinatorin des Landkreises Göttingen, zieht für das Mapping Event in Osterode ebenfalls ein positives Fazit. „Es ist gelungen für das Thema Barrierefreiheit zu sensibilisieren und auch Erkenntnisse mit in die Verwaltung zu nehmen, die geprüft werden müssen.“
Inklusion bewegen kann interessierte Schulen, Firmen oder anderen Gruppen im Landkreis Göttingen in Absprache auch in das „Mappen“ einführen.
Ansprechpartner für Wheelmap-Aktionen im Landkreis Göttingen:
Eva-Maria Martin, Inklusionskoordinatorin des Landkreises Göttingen:
(Bild: Henning Strieben, Eva-Maria Martin, Jenny Erbach, Bürgermeister Jens Augat und Regina Meyer prüfen symbolisch die Barrierefreiheit des 300 Jahre alten Harzkornmagazins, dem Rathaus von Osterode)
Am 6. September war es endlich soweit: In Duderstadt wurde die Wheelmap befüllt. Die beiden Leiter der beiden Geschäftsstellen (Osterode und Göttingen) Henning Strieben und Jenny Erbach und die Inklusionskoordinatorin des Landkreises Eva-Maria Martin waren zusammen mit dem Inklusionsbüro Gieboldehausen und der Kontaktstelle Duderstadt von den Harz-Weser-Werken mit einem Informationsstand vor Ort.
Das Interesse am Thema Barrierefreiheit war in Duderstadt groß.
Alle tragen ein-Gemeinsam eine Karte für rollstuhlgerechte Orte im Landkreis Göttingen erstellen
Logo: Sozialhelden e.V. Berlin (Klick aufs Logo führt zur Wheelmap)
Sich mit dem Rollstuhl in Stadt und Landkreis Göttingen barrierefrei zu bewegen, ist unter anderem gelungene Inklusion.
Damit sich Menschen mit Beeinträchtigungen schon heute sicher und planbar im Landkreis und seinen Städten und Gemeinden bewegen können, wird das Kooperationsprojekt „Inklusion bewegen“ von Stadt und Landkreis Göttingen und den Harz-Weser-Werken gGmbH in 2022/23 die sogenannte Wheelmap unter Bürgerbeteiligung etablieren.
Die „Sozialhelden“ aus Berlin entwickelten 2010 auf Basis von OpenStreetMap und mit Hilfe des crowd-sourcing-Ansatzes eine sogenannte Wheelmap (Rollstuhlkarte). Mit fast 2 Millionen Markierungen ist diese mittlerweile die weltweit größte Karte für speziell barrierefreie Orte. Alle Bürger*innen können sich aktiv daran beteiligen und Orte gemeinsam auf Barrierefreiheit bewerten. Auf diese Weise wird Inklusion, Diversität und Barrierefreiheit gefördert und gefordert.
Inklusion bewegen wurde 2014 ins Leben gerufen. Innerhalb dieses Projektes wirken verschiedene offene Arbeitsgruppen zu den Themen: Wohnen, Arbeit und Ausbildung, Mobilität, Freizeit und Sport. Durch eine Auswertung der Arbeit dieser Projektgruppen bis 2021 konnten die neuen Ansprechpartner*innen Jenny Erbach und Henning Strieben die Wheelmap als häufig diskutierte Lösung verschiedener Problemstellungen identifizieren und für die Umsetzung vorschlagen.
In Göttingen, Osterode, Duderstadt und Hann. Münden wurde in 2022 bereits gemappt.
In 2023 werden in weiteren Orten des Landkreises "Mapping-Events stattfinden. Die Organisatoren bitten um Vorschläge interessierter Vereine, Verwaltungen und Schulen ein Event mit ihnen zusammen durchzuführen.
„Inklusion Bewegen“ konnte Marco Schnyder vom SC-Hainberg e.V. zur Zusammenarbeit gewinnen. Er ist Rollifahrer und als Barriere-Scout bei den Sozialhelden ausgebildet. Herr Schnyder bietet Interessierten u.a. Rollifahrertraining an.
Über den Link: w
Mit dem Mapping soll die Sensibilisierung innerhalb der Gesellschaft für das Thema Barrierefreiheit vorangetrieben werden. Viele Betroffene sind durch Barrieren aus der Teilhabe an der Gesellschaft ausgeschlossen. Durch den Demografischen Wandel wird sich die Lage noch verschärfen.
Downloads:
Kurzanleitung (PDF, nicht barrierefrei)
Ablaufdiagramm (PDF, nicht barrierefrei)
Flyer Rollitraining SC-Hainberg e.V. (PDF, nicht barrierefrei)